„Sprache schafft Wirklichkeit“, sagte schon Wittgenstein. Somit sollte auch bei der Sprache die Gleichbehandlung und Vielfalt abgebildet sein. Eine Möglichkeit dazu ist das sogenannte „geschlechtergerechte Formulieren“, das (noch) nicht jedem bzw. jeder von der Hand geht.
Mitunter sorgt dieses Thema für hitzige Diskussionen und auch Printmedien verwehren sich gegen das geschlechtergerechte Formulieren mit den Argumenten „es sei schwerer zu lesen und auch zu schreiben“.
Natürlich ist „Der/die Schüler/in gibt sein/ihr Fahrrad an seine/ihre Freundin“ alles andere als sinnvoll und auch nicht leicht lesbar“. Aber „Die SchülerInnen geben ihre Fahrräder an ihre FreundInnen.“ macht da schon kaum Probleme.
Einfach mal trauen … denn Hand aufs Herz, wie mühsam war die Umstellung von „daß, Kuß, Fluß, etc.“ auf „dass, Kuss, Fluss“? Und mittlerweile sind die neuen Schreibweisen eine Selbstverständlichkeit.
Ob man sich nun für das sogenannte Binnen-i („SchülerInnen“), für den Schrägstrich („Schüler/innen“) oder gar das Titanic-Prinzip („Die Schülerinnen und Schüler“) entscheidet, spielt letztlich keine Rolle. Eine Möglichkeit bietet auch die Verwendung von geschlechtsneutralen Begriffen („Studierende“ statt „StudentInnen“).
Warum überhaupt?
Warum überhaupt geschlechtergerecht Formulieren? Aus mehreren Gründen: erstens werden mit dem „generischen Maskulinum“ inhaltlich die Frauen ausgeschlossen und zweitens ist es eine Frage der Wertschätzung und inhaltlichen Richtigstellung. Letztendlich sollen Frauen auch in der Sprache sichtbar gemacht werden.
Ein Beispiel (aus dem Leitfaden des BMUKK): „Bereits um 1840 schrieben Mathematiker die ersten ‚Computerprogramme‘.“
Allein von der Formulierung her würden damit nur Männer gemeint. Interessanterweise wurde das erste Computerprogramm von einer Frau geschrieben.
Wie geht’s nun wirklich?
Wie das geschlechtergerechte Formulieren ganz einfach gelingt und worauf man dabei noch achten sollte, findet man in dem Leitfaden des Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK).